Au

Au Reiseführer
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Auer
Die Au bei München. 
Das gilt eigentlich immer noch. So richtig angekommen ist die Au nämlich immer noch nicht in der Großstadt. Zum Glück. Denn damit hat sich der Stadtteil viel von seiner liebenswerten Art erhalten und ist noch nicht durchgentrifiziert wie Schwabing und die Isarvorstadt.
 
Lange wollte man die Au und viel mehr noch die Auer und die Auerinnen auch gar nicht in der Stadt haben. Jahrhundertelang hat die Stadt mit allen Mitteln versucht, Abstand zu halten: die Münchner Handwerker und ihre Zünfte, die sich von den billigeren Arbeitskräften in der Au das Geschäft nicht kaputt machen wollten und die reichen Münchner Bürger, die den Armenhaushalt der Au nicht mitfinanzieren wollten.
 

Gebraucht hat man sie schon die einfachen und ärmeren Leute der Au – für die Baustellen in der Stadt und die schlecht bezahlten Arbeitsplätze – aber bevor die Stadttore geschlossen wurden, wollte man sie auch wieder loswerden. In dieser so anderen parallelen Gesellschaft der Au haben sich dadurch ganz spezielle Eigenheiten entwickelt, nicht nur in der Bauweise – bis ins 20. Jahrhundert war die Au durch die zwar malerischen aber meist armseligen Herbergen geprägt. 

In kaum einem anderen Stadtviertel haben sich mehr Postkartenmaler herumgetrieben als in der Auer Quellengasse. Auch das Charakter-Gemälde der Auer und Auerinnen hat eine besondere Farbigkeit, wie Adolf von Schaden 1835 schreibt. Mit großem volkskundlichen Interesse hat man die Bewohner der Au studiert, während die Auer selbst in ihren Eigenheiten durchaus ihren Stolz und ihr Selbsbewusstsein entwickelt haben.
 

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Franz Schiermeier

Au
Reiseführer für Münchner

200 Seiten, über 500 Abbildungen, Stadtviertelkarten und zahlreiche historische Kartenausschnitte 
Format 14,5 x 21 cm, Broschurbindung

ISBN 978-3-943866-17-9

Buchhandelspreis: 16,90 Euro
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Preise inkl. MwSt




  
Auer Dult
Heute ist davon nicht viel übrig geblieben: 
die Herbergen sind bis auf wenige Reste durch Krieg und Abriss entsorgt und großräumig ersetzt durch recht simple Wohnstangen, die man in den letzten Jahren etwas aufgemöbelt hat und die Auer werden ihrem zweifelhaften Ruf von früher schon lange nicht mehr gerecht. Geblieben ist ein erstaunlich unaufgeregtes und lebenswertes Stadtviertel unterhalb und oberhalb der Isarhangkante, das sich hoffentlich noch etwas den Aufwertungen entziehen kann, auch wenn in den nächsten Jahren auf dem Paulanergelände eine der größten Umwertungen ansteht.


Zu Entdecken gibt es jedenfalls immer noch genug in der Au.
 
Vorstadt Au, zeichnung von Carl August Lebschée, 1828
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