Unzählig sind die Abenteuer der Migranten, unzählig ihre Probleme in der Fremde, unzählig ihre Reisen, um auch nur für kurze Zeit bei ihren Kindern zu sein. Die folgenden Erzählungen der Migranten aus ihrem Leben sind Seelengeständnisse, ein Bekenntnis der „profundis“ zu den schwierigen Pfaden, denen sie in der Fremde folgen mussten, sie sind ihr Leben selbst mit all seinen Kämpfen und dem endlosen Bemühen in der Fremde Wurzeln zu schlagen.
Im ersten Teil dieses Katalogs wird die umfangreichste Ausstellung zum Thema Migration von Griechenland nach Deutschland dokumentiert, die ich bisher zu diesem Thema organisiert habe. Sie wird vom 7. bis 21. März 2020 in München in der Galerie KÖŞK, gezeigt.
Der zweite Teil widmet sich ganz den autobiografischen Erzählungen verschiedener griechischer Migranten. Die Beiträge bestehen aus Ausschnitten von Interviews, die ich in den Jahren 1996 bis 2019 angefertigt habe und aus autobiografischen Texten, die von den jeweiligen Zeitzeugen selbst verfasst wurden. Die Interviews sind nur mit Einwilligung meiner Gesprächspartner aufgezeichnet worden.
Das Gesamtbild der Texte zeigt den tiefen Schmerz der griechischen Einwanderer in Deutschland. Es ist nicht der Schmerz durch die rücksichtslose Entwicklung ihres Lebens, weder für die Migranten der 1. oder 2. Generation noch für die der 3. Generation, sondern der Schmerz bedingt durch die Notwendigkeit, hier zu bleiben und ihren großen Traum, zu der Erde, die sie geboren hat, zu ihrer eigenen und der Erde ihrer Väter zurückzukehren, ständig zu verschieben.
Im dritten Teil wird meine Arbeit als Autorin dokumentiert, mit der ich im Alter von 54 Jahren begann. Das Buch ist zweisprachig angelegt – dies geschah einerseits, um die Originalsprache der Quellen zu bewahren und andererseits den Katalog einer möglichst breiten Leserschaft zugänglich zu machen – jedoch sind nicht alle Texte in Deutsch und Griechisch abgedruckt.
Ich möchte allen von Herzen danken, die bereit waren, mir ihr Leben zu erzählen, ob mit oder ohne Angabe ihres Namens. Damit haben sie dazu beigetragen, ein Bild des Einwanderers in Deutschland zu skizzieren. Auch danke ich allen, die mir die wertvollen Informationen und das Bildmaterial zur Verfügung stellten.