1911
Wasserversorgung der Stadt München (Ausschnitt)
Kartographische Anstalt Oscar Brunn
Private Sammlung
Mit der Fertigstellung der Wasserversorgung 1883 galt München als eine der gesündesten Städte Deutschlands. Begleitet wurden die Verbesserungen der technischen Infrastruktur von einem umfassenden städtischen Bau- und Investitionsprogramm im weiteren Bereich der allgemeinen Gesundheitspflege und der sanitären Versorgung.
Bis 1912 entstanden zahlreiche Schulgebäude, acht Volksbrausebäder, öffentliche Bedürfnisanstalten und, mit einer Stiftung des Ingenieurs Karl Müller, das nach ihm benannte Volksbad an der Ludwigsbrücke. Ende des Jahres 1911 hatte das Stadtrohrnetz eine Gesamtlänge von über 500 Kilometern, nahezu alle bebauten Grundstücke waren an das Netz angeschlossen.
Die Versorgung der Häuser mit fließendem sauberem Wasser, ein ausreichender Wasserdruck bis in die obersten Wohngeschoße und eine geregelte moderne Abwasserentsorgung waren die grundlegende Voraussetzung für ein gesundes städtisches Leben und die nachfolgende Entwicklung der privaten Hygienestandards.