1912
Staffelbauplan der K. Haupt- und Residenzstadt München 1904, ergänzt bis 1912
Stadterweiterungsbüro
Private Sammlung
Von den fünf prämierten Entwürfen des städtebaulichen Wettbewerbs von 1892 wirkten sich die künstlerischen und bausystematischen Ideen Karl Henricis und Georg Hauberrissers am deutlichsten auf die weitere Planung aus. Sie fanden ihren Niederschlag im Staffelbauplan Theodor Fischers von 1904/1912, der bis 1980 Gültigkeit besaß und heute indirekt in den bebauten Gebieten fortwirkt.
Dem Plan liegt die städtebauliche Idee einer abgestuften, sich nach außen hin abflachenden und auflockernden Stadt zugrunde. Die Baustaffeln, je fünf in geschlossener und offener Bauweise an das Straßennetz gebunden, folgen den funktionalen Vorstellungen Henricis hinsichtlich unterschiedlicher Stadtteile und Stadtteilzentren und den ästhetischen Gesichtspunkten einer weiträumig gestaffelten Stadtlandschaft, wie sie Hauberrisser entwickelt hatte. Die malerisch gekurvten und unregelmäßig geformten Straßen und Plätze prägen auch heute noch große Teile Münchens.